Augmented Reality

= erweiterte Realität

Mittels IT wird die reale Welt, zum Beispiel das Wohnzimmer, mit digitalen, dreidimensionalen Bildern überlagert. Somit verschmelzen die Wirklichkeit und die Illusion. Google Glass arbeitet an einem solchen Projekt. Mit einem brillenartigen Headset wird die virtuelle Welt auf das Glas der Brille gespiegelt. Der Nutzer profitiert bei einem solchen System von zusätzlichen Informationen, was gerade unterwegs sehr nützlich sein kann. Das Augmented Reality-Headset kann ihm beispielsweise den Weg zur nächsten Bäckerei auf der Brille aufzeigen, oder mit Hilfe der Gesichtserkennung anzeigen, dass die ihm entgegenkommende Person einer seiner Facebook-Freunde ist und «Max» heisst. Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt, so ist es auch vorstellbar (sofern die Tools eingeschaltet sind), dass sich in einem Verkaufsgeschäft alle notwendigen Daten zu einem Produkt abrufen lassen, wie Produktspezifikationen, Einsatzbereich, Preis, Verfügbarkeit, Haltbarkeit etc.

Gemäss einer Meldung aus der NLZ vom Juli 2016 wird die Deutsche Post ihre Briefträger mit Datenbrillen ausstatten. Bereits heute werden solche «Smart Glasses» in den Lagerhallen der Deutschen Post eingesetzt, um dadurch Produkte zu finden und die einzelnen Wege zu vereinfachen. Dabei liess sich die Produktivität um rund 25% erhöhen. Aus diesem Grund prüft die Deutsche Post den Einsatz solcher Brillen auch bei den Briefträgern, dies vor allem in Zustellgebieten, welche sie nicht kennen. Dadurch lassen sich die Briefkästen und Adressen einfacher auffinden.

Microsoft hat ebenfalls eine virtuelle Brille als Augmented Reality-Headset entwickelt, wobei die Brille nicht nur ein verlängerter Arm eines Smartphones darstellt, sondern über einen eigenen Computer verfügt. Dadurch ist die Brille mit ca. 600 g relativ schwer und doch recht klobig.

Die Brille mit dem Namen Hololens ist aktuell noch nicht für Endkonsumenten erhältlich, wird aber an Produkt-Software-Entwickler für rund 3‘000 USD ausgeliefert. Das von Microsoft entwickelte Headset besticht dabei durch seine Technik. Die Hololens Brille ist eine echte Brille, d.h., mit den Augen sieht man durch, wobei die virtuellen Objekte auf die Brille gespiegelt werden – die reale Umgebung verschmilzt auf diese Weise mit der virtuellen Welt. Die virtuellen Objekte lassen sich aber leicht von der Realität unterscheiden, denn sie sind transparent und haben einen leichten Schimmer. Der in der Brille integrierte Computer bereitet die virtuellen Objekte realitätsnah auf, d.h. die Proportionen, Grösse, Perspektive und auch der 3D-Effekt stimmen perfekt mit der Wirklichkeit überein. Dies ist nur möglich, da die Hololens die betrachtete Umwelt dreidimensional mittels Kameras, Infrarot- und anderen Sensoren aufnimmt und analysiert. Steuern lässt sich die Hololens mittels Gesten und per Sprachbefehlen.

Bei einem Blick durch die Brille erscheinen die Objekte als Hologramme, in Anlehnung an diesen Effekt wurde wohl auch der Name der Brille gewählt. Gegenüber den Virtual-Reality-Headsets ist man mit den Hololens nicht von der Umwelt abgeschottet, sondern man befindet sich nach wie vor in der Realität, lediglich mit zusätzlichen Informationen und Objekten. Der Effekt der Brille ist aber unglaublich und wird die Art und Weise, wie wir den Computer nutzen und mit ihm interagieren, vollständig umkrempeln. Anwendungsmöglichkeiten gibt es viele, insbesondere für professionelle gestalterische Anwender, wie im Maschinenbau, in der Architektur usw. Während der Planer und Zeichner an den Plänen arbeitet, kann er sich z.B. ein 3D-Modell seiner Konstruktion zeigen lassen und jede Änderung wird ihm umgehend in Echtzeit aufgezeigt.

Aber auch für private Anwender werden die Hololens, sofern sie in dieser Art in den Verkauf kommen, von grossem Interesse sein. Gamer (Spieler), aber auch TV-User werden ihre helle Freude an der Anwendung haben.