Interdisziplinäre Teamarbeit

Autor: Alexander Disler

Die rasch fortschreitende digitale Transformation, mit Big Data, Industrie 4.0, neuen Geschäftsmodellen usw. verlangt neue Denkmodelle, Arbeitsansätze (Arbeit 4.0) und vor allem geeignete Mitarbeiter. Mitarbeiter, die sich diesen neuen Anforderungen stellen können und wollen, die bereit sind, schnell zu handeln, Risiken einzugehen, das notwendige Fachwissen haben, aber auch die Mitsprache, Mitentscheidung und die beruflichen Freiheiten schätzen.

Design Thinking ist ein solcher Ansatz, der dies ermöglicht. In einem interdisziplinären Team, in dem z.B der Jurist, der Physiker, der Marketingexperte und der Logistiker am gleichen Projekt, aber mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Wissen und unterschiedlichen Perspektiven arbeiten. Durch die verschiedenen Hintergründe und Intensionen entstehen radikal neue Ideen und kreative Ansätze.
Um Erfolg zu haben, benötigen die Teammitglieder auch entsprechendes Handwerkszeug und die richtige, zielgerichtete Vorgehensweise.

Als A und O gilt, die Kundensicht einzunehmen. Hierzu eignet sich u.a. die Managementmethode Value Innovation (Wert Innovation), Design Thinking oder Business Model Canvas hervorragend. Durch eine umfassende (neutrale) Marktabklärung können die Präferenzen, Vorlieben, Bedürfnisse und Wünsche umfassend abgeklärt werden. Aber auch die sogenannten «Schmerzen», welche die Kunden von einem Kauf abhalten, lassen sich so klären. Weitere Abklärungspunkte sind auch die heutigen Distributionswege, die gesamte Reise des Kunden zum Kauf, der Info-Fluss (mit den sozialen Medien) und schlussendlich die Analyse des Leistungsangebots der Mitbewerber.

Marktbefragung Kunde

In alle Richtungen denken, ohne einengende Vorgaben

Entwicklungsteams sollten also in verschiedenste Richtungen denken und aktiv sein, die Inputs werden aus den oben erwähnten Bereichen geschöpft, dies können Interviews mit Kunden und Nicht-Kunden sein, E-Mails, Korrespondenz des Kundendienstes, Reklamationen, Kommentare in sozialen Netzwerken, Aussagen der Mitbewerber zu den eigenen Produkten usw.
Voraussetzung ist immer, dass die Teammitglieder offen sind und immer in alle Richtungen denken können, ohne dass Vorgaben von Vorgesetzten einengen. Den notwendigen Freiraum benötigen die Mitarbeiter nicht nur im eigenen Kopf, sondern auch um sich herum. Normale Bürosituationen (räumliche Anordnungen, Vorgaben von Arbeitszeiten, Regeln und Vorschriften) engen ein.

Für ein erfolgreiches Design Thinking und interdisziplinäre Teams benötigt man offene Strukturen, in denen man verrückte Ideen in Gruppen entwickeln kann, aber auch Rückzugszonen für nur ein oder zwei Mitarbeiter. Die Bürolandschaft wird damit auch vielseitiger, mit offenen und geschlossenen Bereichen, welche situativ genutzt werden können. Reine Home-Office-Strukturen, welche in den USA noch eine grosse Verbreitung finden, sind in der Zwischenzeit schon wieder überholt. Es findet eine Rückbesinnung statt, man holt die Mitarbeiter bewusst wieder zurück in die Firma, denn dadurch lassen sich bessere Interaktionen erreichen. Da Menschen emotionale Wesen sind, benötigen sie auch eine Möglichkeit zum gegenseitigen, persönlichen Dialog und zur gegenseitigen Interaktion. Ganz abgesehen von den Vorteilen der Schwarmintelligenz.

Ausbildung ist wichtig, noch wichtiger sind talentierte und engagierte Teamplayer

Studien zeigen, dass Teammitglieder die eng (persönlich) zusammenarbeiten, deutlich bessere Resultate erzielen, als Teams, welche dies nicht tun. Für die Teamzusammensetzung reicht es nicht aus, einfach die erstbesten (engagierten) Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Abteilungen zusammenzutrommeln. Es lohnt sich, exakt auszuwählen und strategisch zu planen, sei dies vom Blickwinkel des Bildungshintergrunds, der Anzahl Jahre Betriebszugehörigkeit, der aktuellen Funktion und Abteilung, den persönlichen Interessen, dem fühlbaren Engagement und der charakterlichen Merkmale her. Zudem sollte der Fokus nicht nur auf das Management (z.B. nur top ausgebildete Mitarbeiter) gelegt werden, sondern eine repräsentative, gute Mischung der Allgemeinheit und der hauptsächlichen Kunden sein. Das entsprechende Team ist zusammen zu schweissen – hierfür ist es nötig, dass sich das Team selbst organisieren und konstituieren kann und alle Teammitglieder sich als vollwertige Teamplayer verstehen (siehe auch WOL). Mit entsprechenden Teamübung lassen sich die verschiedenen Mitarbeitertypen erfolgreich als Team verbinden. Denn nur als schlagkräftiges Team ist sichergestellt, dass ohne viele Vorgaben und Richtlinien Neues, Innovatives entstehen wird.

Als KMU, welches möglicherweise nicht über die entsprechenden notwendigen personellen Ressourcen verfügt, können mittels einer Klausurtagung oder WOL vergleichbare Resultate erzielt werden.

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